Betriebsräte: Perfide Methoden bei der Salzgitter AG +++ Adient bekommt Betriebsrat: Geschäftsführung scheitert mit Klage vor Gericht +++ Opel-Betriebsrat im Interview
22.08.2018
Betriebsräte: Perfide Methoden bei der Salzgitter AG
SALZGITTER. Sabotieren von unabhängigen Betriebsratskandidaten, Kündigungsdrohungen, Telefonterror … – um ihre Macht in den Betriebsräten zu erhalten, ist der IG Metall offenbar jedes Mittel recht, wie ein aktuelles Gerichtsverfahren gegen die Salzgitter AG zeigt. Über Monate hingweg wurde dort ein unabhängiger Mitbewerber von den übrigen Betriebsräten, die allesamt der IG Metall angehören, systematisch schikaniert. Nachdem er sich aufgrund mehrerer gravierender Unstimmigkeiten bei der Betriebsratswahl entschlossen hatte, gemeinsam mit drei weiteren Arbeitskollegen diese anzufechten, wurde allen vier zunächst eine Kündiung angedroht. Als sie sich jedoch weigerten, die Anfechtungsklage zurückzuziehen, wurden sie kurzerhand entlassen. Am vergangenen Freitag erklärte das Arbeitsgericht Braunschweig die Kündigungen für rechtswidrig. Die vier Mitarbeiter müssen wieder eingestellt werden. Peter Schüren, Professor für Arbeitsrecht an der Universität Münster, nimmt kein Blatt vor den Mund und bezeichnet solche geheimen Absprachen zwischen dem Betriebsrat und der Personalabteilung als eine Form versteckter Korruption. Zum einen durchbreche ein solches Vorgehen die Ordnung der Betriebsverfassung, zum anderen müsse der Betriebsrat solche Gefälligkeiten stets an einer anderen Stelle „zurückbezahlen“.
Der NDR verfolgte engagiert diesen Fall von Machtmissbrauch. Hier erfahren Sie mehr …
18.08.2018
Adient bekommt Betriebsrat: Geschäftsführung scheitert mit Klage vor Gericht
BURSCHEID. Die Burscheider Führung des Autozulieferers Adient (ehemals Johnson Controls) ist mit ihrem Versuch, die Betriebsratsgründung im Werk zu sabotieren, auf ganzer Linier gescheitert. Das Arbeitsgericht Solingen wies den Antrag ab, die Betriebsversammlung wegen formeller Fehler für nichtig zu erklären. Joachim Oetken, einer der drei Wahlvorstände, berichtete vor Gericht von Bespitzelung und einem Klima der Angst, denen die Mitarbeiter bereits in der Vergangenheit ausgesetzt wurden, nachdem die Idee der Betriebsratsgründung der alten Geschäftsführung zu Ohren gekommen war.
10.08.2018
Opel-Betriebsrat im Interview
KAISERSLAUTERN. Wider allen Unkenrufen diagnostiziert der Betriebratsvorsitzende Lothar Sorger eine gute Ausgangslage bei Opel, nachdem der Automobilhersteller durch die französische PSA-Gruppe übernommen worden ist. Mit Benjamin Ginkel, einem Redakteur der „Rheinpfalz“, sprach er über die Folgen der Übernahme, den Zukunftstarifvertrag und andere Herausforderungen.